Was ist also eine Rhizarthrose? Es handelt sich um eine Art von Arthritis, die den Daumen bzw. das Trapeziometakarpalgelenk der Hand betrifft. Auch von dieser Krankheit sind hauptsächlich Frauen betroffen. Ältere Frauen sind 20 Mal häufiger davon betroffen. Zu den Hauptsymptomen gehören ständige Schmerzen an der Daumenwurzel, Schwellungen, Schwierigkeiten beim Gebrauch des Daumens und vieles mehr. Es gibt keine spezifischen Behandlungen für Arthrose an der Daumenbasis, aber es gibt Operationen, die durchgeführt werden können, um das Problem zu lösen.
Möchten Sie mehr darüber erfahren? Lesen Sie den Artikel von Dr. Grégoire Chick weiter.
Die Rhizarthrose ist eine sehr häufige Erkrankung. Die Betroffenen können meist gut damit leben und sie betrifft 20% der Frauen.
Sie wird durch die chronische Abnutzung des Knorpels verursacht, der den Trapezknochen und den ersten Mittelhandknochen an der Daumenbasis bedeckt. Die verschiedenen klinischen und radiologischen Präsentationen dieser degenerativen Erkrankung veranschaulichen die Komplexität des Daumensattelgelenks. Es handelt sich um ein wesentliches Gelenk der Daumensäule, mit dem die Daumenkuppe auf die Kuppe eines anderen Finger gepresst werden kann (Pinzettengriff), um feine Greifbewegungen auszuführen. Dieses Gelenk wird von einer Gelenkkapsel umschlossen, die von Bändern gestärkt wird, welche zusammen mit den umliegenden Muskeln seine Stabilität gewährleisten. Die Rhizarthrose betrifft vor allem Frauen zwischen 50 und 60 Jahren und meist sind beide Seiten betroffen, in unterschiedlichen klinischen und radiologischen Stadien. Es handelt sich um eine essentielle Arthrose (mit unbekannter Ursache). Selten ist die Arthrose die Folge eines Bruchs, einer Rheuma-Erkrankung oder einer Infektion. Schmerzen sind häufig das erste Symptom. Sie treten entweder spontan oder bei bestimmten Alltagsbewegungen auf, bei denen der Pinzettengriff verwendet wird, beispielsweise beim Drehen eines Schlüssels, beim Schälen von Früchten oder beim Öffnen eines Glases. Die fehlende Kraft macht sich beim Greifen von grossen Objekten bemerkbar. Die Entwicklung schreitet mit schmerzhaften Schüben über einen Zeitraum von 7 bis 10 Jahren voran und führt zu einer progressiven Deformation des Daumens. Das Endergebnis ist ein Verschluss der ersten Kommissur (Bereich zwischen Daumen und Zeigefinger), mit einer M-förmigen Deformation der Daumensäule (Pollex adductus). Die Schmerzen verschwinden und weichen einer Versteifung.
Besondere radiografische Bildgebungsverfahren ermöglichen es, die klinische Diagnose zu bestätigen, das Ausmass der Gelenkzerstörung zu bewertet, eine gewisse Knochenmasse zu erhalten und eine arthritische Erkrankung der benachbarten Gelenke (Handgelenksarthrose) zu untersuchen. Die Entzündungsschübe sind entweder sehr schmerzhaft und führen zu einer schnellen Behandlung, oder sie werden sehr gut toleriert, bis die Patientin darüber klagt, keine grossen Objekte mehr greifen zu können.
DIE MEDIZINISCHE ERSTBEHANDLUNG VERFOLGT ZWEI ZIELE:
Schmerzlinderung und Erhalt der vollständigen Gelenkbeweglichkeit. Sie verbindet Schonung, entzündungshemmende Medikamente, eine schmerzstillende Physiotherapie und eine massgeschneiderte thermogeformte Schiene für die Nacht, um den Daumen in einer gespreizten Position zu fixieren. So kann der Daumen während des Tages weiterhin normal verwendet und bei Bedarf durch eine flexible, funktionale Orthese unterstützt werden. Das Spritzen von Kortison kann bei der Behandlung während der schmerzhaf ten Entzündungsphasen helfen. Die regelmässige Wiederholung einer solchen Injektion kann jedoch zu einer Veränderung des Kapselbandapparates führen, was einen allfälligen chirurgischen Eingriff verkomplizieren würde. Wenn eine über einen längeren Zeitraum (6 Monate bis 1 Jahr) durchgeführte medikamentöse Behandlung nicht mehr ausreicht, um die Schmerzen zu lindern (10 % der Patienten), oder wenn es zu einem Verschluss der ersten Kommissur oder einer Deformation der Daumensäule kommt, kann eine chirurgische Behandlung in Betracht gezogen werden. Ihr Ziel ist es, drei Anforderungen bestmöglich gerecht zu werden: Schmerzfreiheit, Mobilität und Kraft.
In den frühen Stadien der Arthrose kann das Gelenk durch Stabilisierung (Bänderplastik), die Neuausrichtung der Gelenkoberflächen (Osteotomie) oder durch die Entfernung der Nerven des Gelenks (Denervierung) erhalten werden. Wenn sich die Arthrose schon in einem fortgeschrittenen Stadium befindet, werden 2 grosse Eingriffsarten vorgeschlagen. Die Entscheidung erfolgt abhängig vom Alter, der beruflichen Tätigkeit (Arbeit mit Kraft), dem Ausmass der Gelenkzerstörung, der Grösse des Trapezknochens, der Betroffenheit der umliegenden Gelenke und den Gewohnheiten des Chirurgen.
● Bei einer Trapezektomie wird der kranke Knochen (Trapezknochen) entfernt. Um den Daumen zu stabilisieren und die Höhe der Daumensäule zu erhalten, wird eine benachbarte Sehne dazwischen gelegt (Bänderplastik).
● Eine Trapez- und Metacarpalknochen-Prothese ähnelt einer Hüftprothese in Miniaturform, mit einem kugelförmigen metallischen Kopf, der mit einer Trapezkuppel aus Polyethylen oder Metall verbunden ist. Die Befestigung von prothetischen Teilen am Knochen erfordert entweder eine Knochenregeneration (nicht zementierte Prothesen) oder Zement (zementierte Prothesen).
Die Ergebnisse in Bezug auf Schmerzen und Mobilität dieser beiden Eingriffe sind gut. Bei Trapezektomien wird die Kraft häufig verringert und die Säule des Daumens wird häufig verkürzt; bis zur Schmerzfreiheit vergeht meist etwas Zeit (6 Monate). Prothesen erfordern die Einschränkung von Aktivitäten, bei denen Kraft eingesetzt wird, um mechanische Komplikationen zu verhindern. Die Lebensdauer der aktuellen Implantat-Modelle beträgt zwischen 12 und 15 Jahren. Im Falle eines Scheiterns ist eine Trapezektomie immer noch möglich. Die Arthrodese des Daumensattelgelenks (endgültige Blockierung des Gelenks) muss angesichts der Schwierigkeiten bei der Einstellung und der langen Immobilisierung (2-3 Monate) mit einer schwer zu erzielenden Knochenfusion eine fallspezifische Ausnahme bleiben.
Obwohl die chirurgische Behandlung der Rhizarthrose in der Literatur umstritten ist, belegen die Ergebnisse die Wirksamkeit der Chirurgie im Hinblick auf die wichtigsten Symptome sowie die Seltenheit von Komplikationen. Hierbei gilt jedoch zu bedenken, dass schlechtere Ergebnisse erzielt werden, wenn der chirurgische Eingriff zu spät erfolgt. Die Behandlung der Rhizarthrose erfordert eine optimierte Koordinierung zwischen den verschiedenen Beteiligten (Allgemeinmediziner, Internisten, Rheumatologen, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Handchirurgen).
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