Migräne ist kein unabänderliches Schicksal

man having a migraine

August 6, 2022

Migräne kann eine wirklich schreckliche Erfahrung sein. Dabei handelt es sich um eine Art von Kopfschmerzen, die sehr stark sein können und länger andauern als normale Kopfschmerzen. Sie können sogar bis zu 72 Stunden andauern. Zu den Symptomen gehören unter anderem Lichtblitze, Übelkeit, erhöhte Licht- und Geräuschempfindlichkeit und vieles mehr. Es gibt auch verschiedene Arten von Migräne. Zu den Risikofaktoren gehören Alter, Geschlecht, Lebensstil, familiäre Vorbelastung, andere Erkrankungen und vieles mehr. Einige der häufigsten Auslöser sind Stress, Nahrungsmittel, Tabak, Hormonschwankungen, schlechte Ernährungsgewohnheiten, schlechter Schlaf, Alkohol und mehr. Es gibt noch keine Heilung für Migräne, aber sie ist nicht unausweichlich. Es gibt vorbeugende Medikamente, mit denen man sie frühzeitig bekämpfen und möglicherweise ganz vermeiden kann.

Möchten Sie mehr darüber erfahren? Lesen Sie weiter im Artikel von Christian Cordt-Moller.

Migräne ist bedeutend stärker als normale Kopfschmerzen und betrifft eine von fünf Frauen und einen von zehn Männern. Häufig spürt man sie kommen: man muss vermehrt gähnen, fühlt sich müde oder hat einen Bärenhunger. Geräusche, bestimmte Gerüche oder Licht werden unerträglich. Die Sicht wird verschwommen und es können bunte, leuchtende Formen im Sichtfeld auftauchen … Und schon sind die gefürchteten Kopfschmerzen da, die oftmals von Übelkeit und Erbrechen begleitet werden. Doch auch wenn Ihre Grossmutter und Ihre Mutter unter Migräne leiden, so ist sie kein unabänderliches Schicksal. Es gibt neue Medikamente, die gegen Migräne wirken.

Kopfschmerzen …

Ein Wetterumschwung, Schlafmangel, Stress oder die Folgen eines feuchtfröhlichen Abends können dazu führen, dass sich der Kopf anfühlt, als würde er jeden Moment explodieren. Die Schmerzen sind dumpf, regelmässig und diffus. Man spricht von Kopfschmerzen.

vs. Migräne …

Es gibt noch keine eindeutig festgelegten Erklärungen für die Symptome, die mit einer Migräne einhergehen. Scheinbar stimulieren auslösende Faktoren bestimmte Bereiche im Gehirn und führen dort zu einer lokalen Minderdurchblutung. In einer zweiten Phase erweitern sich die entzündeten Gefässe und lösen pulsierende Schmerzen aus. Diese Beschwerden werden häufig von Licht- und Geräuschempfindlichkeit sowie von Übelkeit und Erbrechen begleitet. Einer gewöhnlichen Migräne können sogenannte Vorboten vorausgehen, die einen nahenden Anfall ankündigen, beispielsweise Stimmungsschwankungen, ein „Bärenhunger“ oder häufiges Gähnen. Darauf folgen starke Schmerzen, die mit dem Herzrhythmus pulsieren. Der Migräne-Patient hat nur einen Wunsch: sich in einen ruhigen, dunklen Raum zurückzuziehen. Vor allem, da ein Migräne-Anfall mit grosser Müdigkeit einhergehen und sich über 24 Stunden erstrecken kann. Die Migräne mit Aura ist seltener (10 % der Migräne-Anfälle) und charakterisiert sich durch mehrere Symptome oder Empfindungen, die sich schrittweise entwickeln. Zu diesen Symptomen zählt die visuelle Wahrnehmung eines hellen, sternförmigen Punktes, der sich über das Sichtfeld erstreckt (Flimmerskotom), Kribbelempfindungen in einem Körperteil oder im Gesicht oder Sprachstörungen. Auf diese Aura folgt der eigentliche Migräne-Anfall, allgemein Migräne genannt.

Migräne kann wirkungsvoll behandelt werden

Es gibt noch kein Medikament, das Migräne-Patienten heilt. Mit den neuen Medikamenten ist es jedoch möglich, den Patienten Linderung zu verschaffen und die Häufigkeit der Anfälle zu reduzieren. Mehr als die Hälfte der Migräne-Patienten geht nicht zum Arzt und behandelt sich selbst. Dies hat den Nachteil, dass sie nicht über die neuesten Neuheiten auf dem Markt informiert werden und nur bestimmte, frei verkäufliche Medikamente anwenden können, deren Wirkung nicht immer ausreicht.

Behandlungsmöglichkeiten

Es wird empfohlen, bei den ersten Vorboten eines Migräne-Anfalls sofort zu handeln und nicht zu warten, bis sich die Kopfschmerzen einstellen. Allerdings sind nicht bei jedem Migräne-Anfall Medikamente erforderlich. Bettruhe in einem dunklen und ruhigen Zimmer ohne äussere Sinnesreize kann Wirkung zeigen.

Bei frühzeitiger Einnahme können herkömmliche Analgetika auf der Basis von Aspirin, Paracetamol oder Ibuprofen ausreichen. Um eine schnelle Wirkung sicherzustellen, sollte einer wasserlöslichen Verabreichungsform der Vorzug gegeben werden (Brausetablette oder wasserlösliches Pulver im Beutel). Die Kombination eines Analgetikums mit einem Prokinetikum kann hilfreich sein. Letzteres verbessert die Magenfunktion und erneuert die Wirkung des Schmerzmittels. Andererseits sollten einfache Medikamente einem „Wirkstoff-Cocktail“ vorgezogen werden. Triptane führen zu einer Verengung der zerebralen Blutgefässe. Sie sind wirksam, ihre Einnahme erfordert jedoch einige Vorsichtsmassnahmen. So sind sie beispielsweise bei Herzerkrankungen kontraindiziert.

Vorbeugende Medikamente

Diese Medikamente werden bei häufigen Anfällen (3 bis 4 Mal pro Monat), bei langandauernden Anfällen oder bei Migräne-Beschwerden an mehr als 3 bis 4 Tagen pro Monat empfohlen. Sie müssen über mehrere Monate oder gar Jahre eingenommen werden. Diese Basisbehandlung muss von einem Arzt verschrieben und betreut werden. Ein Medikament gilt als wirksam, wenn es die Häufigkeit der Migräne-Anfälle um die Hälfte verringert. Für Migräne-Patienten ist das eine Menge … Falls durch die Einnahme von Medikamenten keine Linderung der Migräne-Beschwerden erzielt wird, ist dies darauf zurückzuführen, dass die Wirksamkeit der Medikamente nicht bestätigt ist oder diese zu kurz oder schlichtweg in zu geringen Dosen eingenommen werden.

Zu vermeidende Lebensmittel

Die zu vermeidenden Lebensmittel sind bei jedem Migräne-Patient unterschiedlich. Häufig mit Migräne in Verbindung gebrachte Lebensmittel sind Wein, Wurstwaren, fermentierte Käsesorten, Schokolade und Fischkonserven. Diese Aufzählung ist selbstverständlich nicht vollständig.

Vorsicht vor Medikamenten

Der Missbrauch bestimmter Medikamente durch Migräne-Patienten kann zu einer Dekompensation der Krankheit führen und somit dazu, dass die Häufigkeit der MigräneAnfälle zunimmt. Die Patienten nehmen ihre Analgetika oder Migräne-Medikamente in immer höheren und unangemessenen Dosen ein, was zur Folge haben kann, dass die Kopfschmerzen bleiben.

Auslösende Faktoren

Es kann helfen, ein Tagebuch zu führen, um die Migräne-Anfälle besser zu verstehen und zu verhindern. Sie können die Häufigkeit und die Dauer der Anfälle notieren sowie mögliche Auslöser wie Ernährung und Wetterumschwünge, die genauen Stellen der Schmerzen, ihre Art (pulsierend, dumpf, regelmässig), die begleitenden Symptome, die Vorboten der Schmerzen, die Medikamente, die ergriffenen Massnahmen sowie die erzielten Ergebnisse. Diese Informationen sind ausserdem hilfreich, um die Entwicklung Ihrer Migräne zu verfolgen, und können Ihrem Arzt eine grosse Hilfe sein, da dieser Ihre Beschwerden so besser analysieren kann. Ein entsprechendes Tagebuch erhalten Sie in Ihrer Apotheke oder bei Ihrem behandelnden Arzt.

Ihr Arzt

Ihr Arzt kann eine Migräne direkt beim ersten Besuch diagnostizieren, indem er Ihnen Fragen stellt und Ihr Tagebuch einsieht. Es ist keine besondere Untersuchung erforderlich und häufig werden lediglich die üblichen Untersuchungen durchgeführt, was jedoch nicht bedeutet, dass Zweifel an Ihren Schmerzen bestehen! Falls die von Ihrem Hausarzt verschriebene Behandlung wirkungslos bleibt, kann dieser Ihnen einen Neurologen empfehlen oder Sie an ein Migräne-Beratungszentrum verweisen.

Sonstige mögliche Behandlungsansätze

Akupressur und die Verwendung von Wärme oder Kälte können ausreichen. Manchen Migräne-Patienten verschaffen Akupunktur, Homöopathie oder Phytotherapie Linderung. Selbstverständlich sollten Sie auslösende Faktoren vermeiden und Ihre Organisation im Alltag überdenken, um besser auf Ihren Körper zu hören.

Mit Migräne leben

Sie müssen weiterleben, essen und schlafen. Achten Sie auf regelmässige Entspannung und Bewegung sowie darauf, die vor dem Fernseher und Computer verbrachte Zeit einzuschränken. Führen Sie ein Tagebuch über Ihre Migräne und die eingenommenen Medikamente. Suchen Sie erneut Ihren Arzt auf, falls die Kopfschmerzen häufiger oder stärker werden.

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