Zucker kommt heutzutage in allen Formen vor und kann zum Süßen einer großen Vielfalt von Lebensmitteln und Getränken verwendet werden. Man unterscheidet verschiedene Arten von Zucker: Glukose, Fruktose, Laktose, Saccharose und andere. Die genannten Zuckerarten haben natürlich eine schlechte Wirkung auf die Zähne, aber interessanterweise gibt es auch einige, die keine Karies verursachen. Zucker wie Isomaltulose und Tagatose fallen genau in diese Kategorie, da sie von den Bakterien in unserem Mund nicht abgebaut werden. Andererseits werden Zuckeraustauschstoffe in der Regel mit Süßungsmitteln kombiniert, um eine stärkere Wirkung zu erzielen.
Um mehr über Zucker und seine Ersatzstoffe zu erfahren, lesen Sie unseren Artikel weiter.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Lebensmittel und Getränke zu süssen. Bekannt sind vorwiegend die Zuckerarten, welche kariogen sind, d.h. Karies verursachen. Der bekannteste kariogene Zucker ist der übliche «Haushaltzucker» (Saccharose). Nebst diesem gibt es weitere wie Traubenzucker (Glucose), Fruchtzucker (Fructose) oder Milchzucker (Lactose). Doch es gibt auch zahnfreundliche Zucker: Isomaltulose und Tagatose werden von den Bakterien in unserem Mund nicht zu zahnschädigenden Säuren abgebaut und verursachen somit keine Karies.
Um süsse, aber zahnfreundliche Lebensmittel herzustellen, werden in der Regel sogenannte Zuckeraustauschstoffe (Polyole) verwendet. Sie haben, mit der Ausnahme von Xylit, eine etwas geringere Süsskraft als der «Haushaltszucker», sind aber ausnahmslos zahnfreundlich. Aufgrund ihres Ursprungs und ihrer chemischen Struktur gehören alle Zuckeraustauschstoffe zur Gruppe der Zuckeralkohole. Sie werden, mit Ausnahme von Erythrit, durch Hydrierung von natürlich vorkommenden Zuckern hergestellt.
Kombiniert werden die Zuckeraustauschstoffe meist mit Süssstoffen, welche über eine sehr hohe Süsskraft verfügen. Neben den synthetisch hergestellten Süssstoffen gibt es auch aus der Natur abgeleitete Produkte. Süssstoffe werden vor allem in kalorienfreien Süssgetränken und im Tafelsüssen verwendet.
Beispielsweise Xylit (englisch «Xylitol») wird wegen seiner Süsse und kühlenden Frische oft im Kaugummi verwendet. Ursprünglich wurde die für die Xylit-Herstellung verwendete Xylose aus Birkenholz gewonnen, weshalb Xylit gelegentlich auch «Birkenzucker» genannt wird. Xylit kann zum Süssen von Speisen, d.h. zum Eigengebrauch als Alternative zum Haushaltszucker verwendet werden. Neben seiner zahnfreundlichen Eigenschaft hat Xylit auch einen um etwa 40% tieferen Kalorienwert und ist für Diabetiker geeignet. Die Einnahme einer höheren Dosis kann allerdings auch abführend wirken.
Im Jahre 1982 wurde der gemeinnützige Verein Aktion Zahnfreundlich durch die zahnärztlichen Fakultäten der Universitäten Zürich, Basel, Bern und Genf gegründet. Die Aktion Zahnfreundlich garantiert mit ihrem Markenzeichen – dem «Zahnmännchen» – dafür, dass dieses nur zur Auszeichnung von nachweislich zahnfreundlichen Lebensmitteln verwendet wird.
Über 90 Prozent der Schweizer Bevölkerung kennt das «Zahnmännchen» und als Qualitätslabel für zahnfreundliche Süssigkeiten ist es sozusagen in aller Munde. Dank dem Einsatz der Schulzahnpflege-Instruktorinnen wird bereits in den Zahnputzlektionen in der Schule über den Nutzen des «Zahnmännchens» als Wegweiser zu zahnfreundlichen Süsswaren gesprochen. Obwohl die Zahngesundheit in der Schweiz sich während der letzten Jahrzehnte kontinuierlich verbessert hat, besteht noch kein Grund zur Verharmlosung von Karies. Zuwanderer aus Ländern mit weniger entwickelter Gesundheitsvorsorge leiden oft unter Karies und Parodontitis, die bei richtiger Mundhygiene und Ernährung hätte vermieden werden können. Um dem Entgegenzuwirken, bietet die Aktion Zahnfreundlich über ihren Webshop (www.zahnfreundlich.ch/shop) beispielsweise kostenloses Informationsmaterial an, welches in Deutsch, Französisch und Italienisch verfügbar ist.
Das Vorbild Aktion Zahnfreundlich Schweiz hat inzwischen auch Nachahmung in anderen Ländern wie Deutschland, Japan sowie Korea gefunden. Dem «Zahnmännchen» können wir als schweizerischem Bekannten deshalb auch im Kiosk eines türkischen Bazars oder am Palmenstrand von Ecuador begegnen
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