Fit im Alter

physical activity

Januar 11, 2022

Der Ruhestand wird mit fortschreitender Zeit immer angenehmer. Die Technologie schreitet immer weiter voran, und damit auch die Techniken, die uns in guter Verfassung halten können. Früher verbrachten die meisten Menschen ihre Ruhestandsjahre bei schlechter Gesundheit, weil sie nicht die gleichen Möglichkeiten hatten oder schlecht geplant hatten. Ein gesunder Ruhestand erfordert eine gute, frühzeitige und richtige Planung. Stellen Sie sich vor, Sie verbringen diese Zeit mit großer Mobilität, viel Energie und einer glücklichen Einstellung! Wer möchte das nicht, zumal man plötzlich so viel Zeit hat wie schon lange nicht mehr. Sicherlich ist es wichtig, sich in dieser Zeit zu beschäftigen, aber warum sollte man das nicht tun, während man in der Form seines Lebens ist!

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Punkto Lebenserwartung liegt die Schweiz mit 82,2 Jahren weltweit auf Platz 2 hinter Japan mit 82,7 Jahren. Das ist schön. Und besonders erfreulich ist die Tatsache, dass die Schweiz auch beim Gesundheitszustand im Alter auf den Spitzenplätzen liegt. Doch um den dritten Lebensabschnitt richtig geniessen zu können, müssen Pensionäre auch finanziell fit sein. Das setzt eine frühzeitige Planung und Auseinandersetzung mit Aspekten wie Wohnen, Hobbys und Gesundheit voraus.

Das Ziel von AHV und Pensionskasse ist laut Verfassung, dass der gewohnte Lebensstandard im Rentenalter weitergeführt werden kann. Weil die Lebenserwartung gestiegen und die Rendite-Erwartung an den Börsen gesunken ist, hat der Bundesrat die Mindestverzinsung der Gelder in den Pensionskassen schon mehrmals gekürzt – von ursprünglich 4 auf aktuell 1,5 Prozent. Hinzu kommt: In den nächsten 20 Jahren werden die geburtenreichsten Jahrgänge pensioniert. Unter dem Strich bedeutet das tiefere Renten. Doch jammern bringt nichts. Besser ist es, sich ab dem 50. Lebensjahr intensiv mit der persönlichen Pensionsplanung zu beschäftigen.

Was möchten Sie im Leben noch machen, welche Ziele haben Sie noch?

Am besten stellen Sie ein Budget auf. So funktioniert’s: Notieren Sie sämtliche monatlichen Ausgaben (Wohnungsmiete oder Hypothekarzins, Krankenkasse, Telefon, Körperpflege, Hobbys, Auto-Leasing, Benzin, öffentlicher Verkehr). Erfassen Sie jene Ausgaben, die quartalsweise, halbjährlich oder jährlich anfallen (Versicherungsprämien, Steuern, Ferien, Gesundheit). In einem dritten Schritt schaffen Sie einen Reserveposten (Arzt, Zahnarzt, Reparaturen, Ausbildung der Kinder, Hochzeit der Kinder, runde Geburtstage). Überlegen Sie sich, welche grösseren Beträge Sie kurzfristig (für ein neues Auto), in fünf oder zehn Jahren benötigen (Investitionen in Haus, Küche, Hobbys wie Fotografieren, Pferde). Machen Sie sich Gedanken darüber, auf welche Auslagen Sie notfalls auch verzichten können (Kleider, Auswärts essen, Ferien, Hobbys). Als nächstes notieren Sie Ihre Einnahmen (Lohn/Renten, Nebenerwerb, Wertschrifteneinnahmen, Einkünfte aus Liegenschaften).

Unbedingt einplanen müssen Sie einen Posten Träume und Visionen: schreiben Sie etwas Verrücktes auf, das Sie gern noch machen würden (Weltreise, Boot, Sprachaufenthalt im Ausland). Fit im Alter heisst auch, sich Gutes zu tun, sich gesund zu ernähren, sich zu bewegen und sich neuen Herausforderungen zu stellen. Planen Sie dafür genügend Zeit und genügend finanzielle Mittel ein. Wer hier spart, spart am falschen Ort. Rechnen Sie nun aus, wie viel Geld Sie bei all diesen Einnahmen und Ausgaben auf die Seite legen können – oder allenfalls von Ihrem Vermögen anzapfen müssen.

Weiterarbeiten oder Frühpension?

Wenn Sie körperlich und geistig noch fit sind und über das Pensionsalter hinaus weiterarbeiten möchten, können Sie Ihre Rente aufschieben. Während dem sich bei einem Vorbezug bei einer Frühpensionierung die Rente um 6,8 Prozent pro Jahr verkürzt, nimmt sie in diesem Fall zu. Die Erhöhung bei fünf Jahren beträgt 31.5 Prozent. Bei der langfristigen Planung dürfen auch Tabu-Themen nicht fehlen. Oft bleibt einem im Alter nicht erspart, in ein Pflegeheim zu ziehen. Das ist teuer und kann Hauseigentümer dazu bringen, ihr Haus zu verkaufen, um so die Heimkosten zu bezahlen. Das können Sie umgehen: Hauseigentümer können ihren Besitz im Voraus den Nachkommen vermachen, aber weiter darin wohnen. Rechtzeitig sollte man sich auch um die güter- und erbrechtlichen Belange kümmern, damit im Todesfall eines Ehegatten eigene Wünsche berücksichtigt und kostspielige Erbstreitigkeiten vermieden werden können. Dazu gehören auch eine Patientenverfügung und Vollmachten auf bestehende Kontoverbindungen und Verträge.

Vom Haus in eine Wohnung

Ein zentraler Punkt für Hausbesitzer: Soll man im Alter weiterhin im grossen Haus wohnen, obwohl die Kinder ausgezogen sind? Oft ist ein Wechsel in eine Eigentumswohnung nicht nur praktischer, sondern auch finanziell lukrativer. Sparpotenzial gibt es auch bei den Versicherungen. Aufpassen heisst es bei der Krankenkasse. Wenn es die Finanzen erlauben, sollten Sie im Alter möglichst keine Zusatzversicherungen kündigen. Mit höherem Alter nehmen nun mal die Gebrechen zu. Und dann ist es beruhigend, wenn immerhin der finanzielle Aspekt keine Bauchschmerzen verursacht. Viele unterschätzen die (hohen) Zahnarztkosten. Ein heikler Punkt ist die Verwaltung des Vermögens. Soll man das Pensionskassenkapital teilweise oder ganz beziehen – oder auf die regelmässige Rente setzen? Als Faustregel gilt: Für sehr gesunde Menschen mit einer hohen Lebenserwartung ist die Rente eine gute Lösung. Auch Menschen, die sich nicht gewohnt sind, mit grösseren Geldsummen umzugehen, haben mit der Rente eine bequeme und sichere Variante. Anderseits ist man mit einem Kapitalbezug flexibler, um teure Pläne zu realisieren. Auch lassen sich so steuerschonendere Lösungen umsetzen. Zudem kann Kapital vererbt werden. Die Pensionsplanung ist sehr komplex. Am besten fährt, wer sich von einem verlässlichen Finanzprofi beraten lässt.

Der Finanzdienstleister AWD Schweiz führt zusammen mit Partnern regelmässig Impulsseminare (www.impulsseminare.ch) durch.

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